Bild: Bester Löwe am Freitag in Buchbach: Stefan Lex.
Mutige Buchbacher erst im Finish geschlagen
Großes Fußballfest: Ausgerechnet Lex bester Löwe beim knappen Pokalsieg
Ausgerechnet der Ex-Buchbacher Stefan Lex war der beste Löwe beim großen Fußballfest am Freitagabend vor 2500 Zuschauern in der ausverkauften SMR-Arena: Der Löwen-Kapitän bereitete das 1:1 durch Tim Linsbichler vor, erzielte das 2:2 selbst, verschuldete zwar den Elfmeter zum 2:1 für Buchbach, hätte aber selbst kurz danach einen Elfmeter bekommen müssen. „Im Pokal zählt das Weiterkommen, das haben wir geschafft“, zeigte sich Löwen-Trainer Michael Köllner nach dem 3:2 im Achtelfinale erleichtert.
Die erste Hälfte kann dem Coach der Blauen allerdings überhaupt nicht gefallen haben, da spielten seine Sechziger viel zu verhalten. „Da hat uns Buchbach teilweise hergespielt, da hatten wir gar keinen Auftrag“, gestand auch Lex nach der Partie, in der die Rot-Weißen den Gegner 45 Minuten lang sehr gut anliefen, ihn immer wieder zu Fehler zwangen und selbst einige Chancen hatten. Insofern war die 1:0-Pausenführung von Christian Brucia, der eine Flanke von Jonas Wieselsberger in der 43. Minute über die Linie drückte, klar verdient. „Wir hatten den Gegner vor der Pause wirklich gut im Griff und konnten uns Feldvorteile erarbeiten“, so Buchbachs Trainer Andreas Bichlmaier, der jedoch auch klar erkannte: „Mit dem Faktor Sascha Mölders hat der Gegner nach der Pause unglaublich viel Wucht reingebracht.“
Der angeschlagene Mölders, der während der Woche nur dosiert trainieren konnte, entzündete jedenfalls das Kämpferherz der Blauen. Köllner: „Mölders sollte geschont werden und nur im Notfall spielen, dieser Notfall ist eingetreten.“ Und so stemmten sich die Löwen im zweiten Abschnitt gegen die drohende Pokalpleite. Dazu war freilich eine hartes Stück Arbeit nötig, denn nur drei Minuten nach dem Ausgleich durch den Kopfball-Treffer von Linsbichler jubelten die Rot-Weißen erneut: Schiedsrichter Wolfgang Haslberger aus St. Wolfgang zeigte nach einem Rempler von Lex gegen Brucia auf den Punkt und Samed Bahar verwandelte zum 2:1 (60.). „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen Elfmeter verschuldet habe“, war Lex erstaunt und klärte auf: „Brucia hat hinten bei mir eingefädelt und ist dann über mich drübergefallen. Der Schiedsrichter hat nur gesagt, dass er den Kontakt deutlich gehört hätte.“
Nach der nächsten Szene, als Lex nach einem Solo im Buchbacher Strafraum zu Boden ging, rannte Köllner auf den Platz sah Gelb und echauffierte sich nach Abpfiff: „Beide Elfmetersituationen waren ganz schwierig. Aber wir haben diese Nackenschläge weggesteckt. Da war unheimlich wichtig in einer Phase der Saison, in der es nicht so läuft. Wir haben dann voll dagegengehalten, viel Druck und Wucht entfacht.“ Als Lex einen Freistoß des Ranoldsbergers Richard Neudecker, der bis zur E-Jugend in Buchbach gespielt hat, in der 73. Minute rechts unten im Kasten von Daniel Maus versenkte, glaubten die wütenden Löwen wieder an sich. „So wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, wollten wir von Anfang an auftreten“, gestand Lex und Köllner erklärte: „Was uns beim 1:1 gegen Berlin gefehlt hat, haben wir heute gezeigt. Genau das brauchen wir.“
Buchbach konnte sich in dieser Phase kaum mehr befreien, spielte die Konter nicht gut und bekam am Ende durch den allein gelassenen Dennis Dressel, der die Kugel aus 16 Metern unter die Latte hämmerte, den K.o.-Schlag. „Ganz bitter“, so Buchbachs Kapitän Aleksandro Petrovic und Bichlmaier erkannte: „Wir haben die Gegentore dann etwas unglücklich gefressen, das passiert aber einfach unter so einem Druck, wenn die Ordnung verloren geht.“
Trotz des Ausscheidens haben sich die mutigen Buchbacher wieder einmal einer breiten Öffentlichkeit im besten Licht präsentiert. „Wir haben uns bei einem tollen Fußballfest sehr teuer verkauft“, erklärte Abteilungsleiter Georg Hanslmaier und Köllner lobte: „Buchbach spielt sehr guten Fußball. Hier ist richtig Rambazamba.“
TSV Buchbach: D. Maus – Bahar, Winterling, M. Spitzer, Orth (90. + 1 Leberfinger) – Rosenzweig, Petrovic (81. Steinleitner) – Wieselsberger, Muteba (57. A. Spitzer), Brucia (72. Sztaf) – Winklbauer. Trainer: Bichlmaier/Thallinger.
TSV 1860 München: Kretschmar – Belkahia, Lang, Steinhart – Moll (46. Mölders) – Deichmann, Neudecker (90. + 1 Salger), Dressel, Greilinger (72. Tallig) – Linsbichler (78. Bär), Lex (84. Biankadi). Trainer: Köllner.
Tore: 1:0 Brucia (42.), 1:1 Linsbichler (57.), 2:1 Bahar (60., Foulelfmeter), 2:2 Lex (73.), 2:3 Dressel (89.)
Schiedsrichter: Haslberger (TSV St. Wolfgang)
Zuschauer: 2500 (ausverkauft)
Gelb: Maus – Neudecker, Steinhart
Foto & Text: © mb.presse, weitere Veröffentlichungen nur mit Zustimmung des Autors