Bild: Will nicht noch mal eine Zittersaison erleben müssen: Buchbachs Trainer Aleksandro Petrovic.
Rückblick mit Coach Aleksandro Petrovic
„Rückblickend war es ein Höllenritt“
Wenn der TSV Buchbach am Donnerstag in die Vorbereitung auf die neue Regionalliga-Saison startet, wollen die Rot-Weißen das Kapitel der vergangenen Spielzeit mit der späten Rettung in der Relegation endgültig schließen. „Ich genieße es noch, aber rückblickend betrachtet war es schon ein Höllenritt“, sagt Trainer Aleksandro Petrovic, der nach seinem Heimat-Urlaub in Serbien seit Montag zurück in München ist.
Als Petrovic im September letzten Jahres die Seiten wechselte und das Spielertrikot gegen das Traineramt tauschte, war ihm die Tragweite seiner Entscheidung anfangs gar nicht bewusst: „Mein Vater hat gesagt, dass ich einen kompletten Schaden hätte, dass es aber typisch für mich sei, das zu machen, weil ich so stur bin.“ Nach nur vier Punkten aus den ersten zehn Saisonspielen war die Fallhöhe für den Regionalliga-Rekordspieler auf den ersten Blick überschaubar: „Bei der Ausgangslage haben wir sportlich eigentlich nur gewinnen können und Gott sei Dank hat es ja ein positives Ende genommen. Aber es hätte natürlich auch schief gehen können und dann hätte es schnell geheißen: Als Spieler war der Petrovic überragend, aber als Trainer taugt er nichts.“
Die Angst, sich den Namen kaputt zu machen, hat Petrovic zunächst nicht so wahrgenommen: „Das ist mir erst im Nachhinein richtig bewusst geworden. Davor habe ich richtig Respekt bekommen, nachdem ich zugesagt hatte. Aber ich habe auch von Anfang an viel Zuspruch bekommen. Das war extrem wichtig. Am Ende waren es dann aber die Jungs, die die Meter und die Tore gemacht haben. Was die Jungs da abgerissen haben, war Wahnsinn. Ich habe nur versucht, den Jungs den passenden Schlüssel in die Hand zu geben.“
Dass seine Mannschaft in der Relegation nicht überzeugender aufgetreten ist, sondern bis zum Schlusspfiff der zweiten Relegations-Partie in Bamberg zittern musste, war für Petrovic indes nicht überraschend: „Natürlich hätten wir es am liebsten schon beim Heimspiel gegen Eichstätt klar gemacht, aber man muss auch sehen, dass wir von den drei Mannschaften am meisten zu verlieren hatten, weil wir ja wie Phönix aus der Asche gekommen sind und erst am letzten Spieltag die Relegation erreicht haben. Da war der Druck schon fast übermenschlich.“
Logisch, dass die Buchbacher nach der schier endlosen Zitterpartie in der kommenden Spielzeit ins ruhigere Fahrwasser zurückkehren wollen. „Natürlich wird auch in dieser Saison erst mal der Klassenerhalt das Ziel sein“, sagt Trainernovize Petrovic nach bestandener Feuertaufe und führt aus: „Wir sind uns im Verein einig, dass wir schon noch Verstärkungen brauchen. Wir müssen sicherlich etwas für den Kader tun, aber wir lassen uns da auch nicht unter Druck setzen.“
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