Bild: Riesen-Jubel der Buchbacher nach dem 3:0 durch Kevin Hingerl.
Bestes Heimspiel seit gefühlter Ewigkeit
Buchbach fertigt die SpVgg Bayreuth mit 4:1 ab – In allen Belangen überlegen
Was für ein grandioser Auftritt des TSV Buchbach am ersten Rückrunden-Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern! Die Rot-Weißen beendeten am Samstag mit einem in jeder Hinsicht verdienten 4:1-Erfolg die Monsterserie der „Oldschdod“, die zuvor elf Spiele ungeschlagen war und in den vier Spielen zuvor keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen musste.
Zitterten sich die Buchbacher in den letzten Jahren inklusive Relegation immer noch so gerade zum Klassenerhalt, stehen die Rot-Weißen jetzt nach dem Erfolg über den Tabellenzweiten mit satten 26 Punkten auf Platz sieben. „Chapeau, ich ziehe jeden Hut vor meiner Mannschaft“, freute sich Trainer Aleksandro Petrovic nach dem wohl besten Heimspiel seit einer gefühlten Ewigkeit. Was den Rekordspieler der Liga besonders glücklich macht, ist vor allem die spielerische Klasse, mit der sich sein Team diesen Sieg herausgespielt hat: „Das war ein nahezu perfekter Nachmittag für uns. Wir haben den Gegner spielerisch, kämpferisch und mental dominiert. Bei den Platzverhältnissen war das technisch schon sehr stark.“ Das musste auch Bayreuths Trainer Lukas Kling, früher ein harter Rivale von Petrovic auf dem Platz und jetzt ein geschätzter Trainer-Kollege, zugeben: „Ich gratuliere Ali, was er aus dieser Truppe gemacht hat.“
Womit sich der Coach der Bayreuther Profis umgekehrt aber überhaupt nicht einverstanden zeigte, war der Auftritt seiner Truppe, vor allem in der ersten Halbzeit: „Da haben wir alles vermissen lassen, was wir in den letzten Wochen an Einsatz und Laufbereitschaft gezeigt haben. So kann man nicht auftreten. Schon gar nicht in Buchbach. Deswegen haben wir auch zurecht vier Gegentore bekommen und in dieser Höhe verdient verloren.“
Den Torreigen eröffnete der nach seinem Bänderriss nur so gerade genesene Sascha Hingerl nach einem abgewehrten Freistoß mit einem Traumtor aus 28 Metern, bei dem die Kugel halbhoch neben dem linken Pfosten einschlug (18.). Der Buchbacher Sechser glänzte mit vielen Zweikampfgewinnen, starken Spieleröffnungen und harmoniert im Zentrum immer besser mit den etwas offensiveren Daniel Muteba und Albano Gashi. Dazu die Geschwindigkeit von Tobias Sztaf auf dem linken Flügel und Tobias Stoßberger in der Spitze, gepaart mit der Technik von Tobias Heiland auf der linken Außenbahn – da entwickelt sich etwas, das kann sich sehen lassen. Heiland war es dann auch, der nach Flanke von Bahar in der 31. Minute mit einer Volley-Abnahme den zweiten Treffer markierte, der den Gästen schon früh den Zahn zog (31.). Als dann Kevin Hingerl nach einem Freistoß seines Bruders Sascha aus wenigen Metern gekonnt zum 3:0 einlupfte (37.), durfte man sich durchaus die Frage stellen, welche der beiden Mannschaften um den Klassenerhalt oder um den Aufstieg spielt.
Bayreuth versuchte zwar im zweiten Abschnitt noch mal verlorenes Terrain zurückzuerobern, kam auch durch Eroll Zejnullahu nach einer Ecke per Kopf noch zum 3:1 (70.), doch nach einem perfekten Seitenwechsel von Stoßberger machte der eingewechselte Andreas Hirtlreiter vor 623 begeisterten Zuschauen mit einem platzierten Flachschuss in der 80. Minute eiskalt den Deckel drauf. Ergebnis harter Arbeit, aber auch die Folge eines deutlich breiteren und besseren Kaders als in den letzten Jahren, der das Konkurrenz-Prinzip anheizt, Ausfälle und Formschwankungen ausgleichen.
TSV Buchbach: Zech (46. Brinkmann) – Bahar, K. Hingerl, Walter, Mattera – S. Hingerl – Sztaf (79. Celani), Gashi (68. Hirtlreiter), Muteba, Heiland (73. Tavra) – Stoßberger (83. Orth). Trainer: Petrovic.
SpVgg Bayreuth: Zahaczewski – Kehl (72. George), Weber, Schwarz, Götz (46. Görtler) – Stefandl (61. Heim), Zejnullahu, Zietsch (46. Frey), Potalov – Fenninger (81. Scheder), Graf. Trainer: Kling.
Tore: 1:0 S. Hingerl (18.), 2:0 Heiland (31.), 3:0 K. Hingerl (37.), 3:1 Zejnullahu (70.), 4:1 Hirtlreiter (80.)
Schiedsrichter: Treiber (FC Zell-Bruck)
Zuschauer: 623.
Gelb: – / Weber.
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