Abstimmungsergebnis: Saison-Abbruch mit Auf- und Absteigern
Die Fußballsaison in Bayern wird nun wie in den übrigen 15 Bundesländern abgebrochen. Nachdem der Bayerische Fußballverband die Saison 2019/20 als einziger Verband in Deutschland nicht beendet hatte und in eine Saison 2019/21 ausgeweitet hatte, bricht nun auch Deutschlands Mitgliederstärkster Fußballverband seine Amateursaison ab. Die Entscheidung dafür wurde nicht vom Vorstandsgremium des BFV sondern von den fast 3600 Mitgliedsvereinen getroffen. In einer Onlineabstimmung bot der Verband zwei Modelle zur Abstimmung an.
Das von den Vereinen mit einer Mehrheit von 71,14% gewählte Modell besagt, dass die Saison mit Aufsteigern und Absteigern gewertet wird. Die Relegation entfällt ersatzlos. Ausgenommen davon sind die Play-Offs der Regionalliga Bayern, sowie der Liga- und TOTO-Pokal. Das zweite Modell, dass nur 28,86% der Stimmen erhielt, hätte den Abstieg ausgesetzt und neben den Tabellenführern auch die Aufstiegsreleganten aufsteigen lassen.
Die Wertung der Saison wird über den nachträglich eingeführten „Corona-Paragraphen“ §93 der Spielordnung getroffen. Dabei kommt die Quotientenregelung zur Anwendung bei der die Punkte durch die absolvierten Spiele geteilt werden und sich dabei das Tabellenbild ergibt.
Für die Mannschaften des TSV Buchbach ergeben sich in der Abschlusstabelle keine Änderungen. Das Regionalliga-Team beendet die Saison 2019/21 auf dem siebten Tabellenplatz. Die zweite Mannschaft des Kultklubs belegt in der Bezirksliga-Ost den neunten Platz.
Die BFV-Pressemeldung im Wortlaut:
Eindeutiges Votum der bayerischen Vereine, einstimmiger BFV-Vorstands-Beschluss: Eine klare Mehrheit von 71,14 Prozent (2115 Stimmen) hat sich in einem vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) eingeholten Meinungsbild dafür ausgesprochen, die bis zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochene Spielzeit 2019/21 bei den Frauen und Herren jetzt unter der Maßgabe abzubrechen, dass es durch Anwendung der in §93 der Spielordnung verankerten Quotienten-Regelung direkte Auf- und Absteiger in den einzelnen Spielklassen gibt und die Relegation ersatzlos entfällt. Das zur Abstimmung stehende Alternativmodell, wonach alle Vereine, die unter Berücksichtigung der Quotienten-Regel in der Tabelle auf einem Aufstiegs- und Relegationsplatz stehen, aufsteigen können und der Abstieg nicht zum Tragen gekommen wäre, erhielt eine Zustimmung von 28,86 Prozent (858 Stimmen).
Die Wahlbeteiligung lag bei 80,46 Prozent. Aufgerufen, ihr Votum abzugeben, waren insgesamt 3695 Vereine im gesamten Freistaat, die am Erwachsenenspielbetrieb teilnehmen. Dabei hatte jeder Verein eine Stimme. Von ihrem Wahlrecht machten letztlich 2973 Klubs Gebrauch. Selbst unter Miteinbeziehung der Vereine, die nicht an der Abstimmung teilgenommen haben, übertrifft das jetzt getroffene Votum bei weitem die absolute Mehrheit von 1848 Stimmen um 267 Stimmen. In allen 22 bayerischen Fußball-Kreisen gab es durchweg klare Zustimmung für die Anwendung des bestehenden §93 der Spielordnung. Mit der technischen Durchführung der Abstimmung und der Feststellung des Ergebnisses hatte der BFV mit der Nürnberger SLC Management GmbH einen externen Dienstleister beauftragt.
Sechs-Monat-Frist wieder aktiviert
Neben dem Beschluss zum Abbruch der verlängerten Saison 2019/20 bei Frauen und Herren (ausgenommen Play-off-Spiele der Regionalliga Bayern und Ligapokal-Wettbewerb der Regionalliga Bayern) sowie dem Verbandspokal-Wettbewerb der Frauen 2020/21 hat der BFV-Vorstand die zuletzt aufgrund der Pandemie ausgesetzte Sechs-Monats-Frist bei Vereinswechseln aktiviert und auch die persönlichen Spieler*innen-Strafen wieder in Gang gesetzt. Aufgrund der staatlichen Corona-Verfügungslagen bleiben bei Spieler*innen-Wechsel aufgrund von Inaktivität die Zeiträume vom 13. März bis 29. Juli 2020 (Lockdown I) sowie vom 2. bis 30. November 2020 (Lockdown II) und vom 1. Februar bis 18. Mai 2021 (Lockdown III) unberücksichtigt.
Mit Hinblick auf die neue Saison, deren Start sich aufgrund der pandemischen Lage aktuell ebenso wenig prognostizieren lässt wie deren Verlauf unter dem Eindruck von Corona, wird der BFV ab der neuen Spielzeit 2021/22 auch eine begrenzte Zahl alternativer Spielklassenmodelle zum klassischen System mit Hin- und Rückrunde anbieten. „Diese Alternativen werden in den nächsten Wochen finalisiert. Im zweiten Schritt überlassen wir es den Kreisen sowie Bezirken in direkter Abstimmung zusammen mit den Vereinen der einzelnen Spielklassen, welches der zur Verfügung stehenden Modelle sie für sich wählen“, so Faltenbacher. Dabei ist klar, dass es nur eine begrenzte Auswahl geben kann: „Wir werden diese Alternativmodelle zur herkömmlichen Saison mit Hin- und Rückrunde entsprechend bindend vorbereiten. Die einzelnen Ligen und die darin beteiligten Vereine sollen hier gemeinsam mit den Verbandsvertretern vor Ort in Zukunft also Wahlmöglichkeiten haben. Wir alle hoffen es nicht, aber auch in der neuen Spielzeit kann es dazu kommen, dass wir nicht alle Spieltage über die Bühne bringen werden und es zu einer Wertung anhand der gespielten Partien kommen kann. Das muss allen Beteiligten schon heute klar sein“, betonen die beiden Verbandsspielleiter Sandra Hofmann und Josef Janker.