Bild: Bejubelt sein erstes Regionalliga-Tor: Daniel Ziegler
Buchbach mit toller Moral zum Punkt
2:2 gegen Schweinfurt nach 0:2 Rückstand – Jokertore durch Ziegler und Winterling
Wieder kein Sieg für den TSV Buchbach, der in der Fußball-Regionalliga Bayern seit sechs Spieltagen vergeblich einen Dreier hinterherjagt, aber das 2:2 am Samstag gegen den 1. FC Schweinfurt 05 fühlt sich trotzdem wie das lang ersehnte Erfolgserlebnis an. Bis zur 79. Minute führten die Gäste mit 2:0, ehe die Joker Daniel Ziegler und Lukas Winterling noch für die Punkteteilung sorgten.
Die 560 Zuschauer in der SMR-Arena sahen eine extrem umkämpfte Partie, in der die Emotionen teilweise richtig hoch gingen. Das begann bereits in der ersten Minute, als die Buchbacher nach Flanke von Léon Schmit und einer Direktabnahme von Tobias Sztaf vergeblich einen Handelfmeter forderten. „Da hatten wir gleich zu Beginn richtig Glück, dass der Schiri keinen Elfmeter gegen uns gepfiffen hat“, gestand auch Schweinfurts Trainer Christian Gmünder, der in der achten Minute jubeln durfte, als sich Oldie Adam Jabiri gegen Rocco Tavra durchsetzen konnten und Pascal Moll aus 16 Metern zum 0:1 traf – freilich nicht unhaltbar!
Die Profis aus der Kugellagerstadt in der Folge am Drücker, André Esch konnte in der 16. Minute gegen Jabiri nur im Nachfassen klären und zwei Minuten später klatschte ein Kopfball von Moll an den Innenpfosten, den Nachschuss setzte Jabiri neben den Pfosten. Buchbach dann in der 27. Minute erstmals wieder richtig gefährlich, als die Schweinfurter einen Schuss von Christian Brucia gerade noch blocken konnten. Unmittelbar nach Wiederbeginn konnte sich Esch noch einmal gegen Moll auszeichnen, im Gegenzug forderten die Gastgeber nach einem Foul von Jakob Engel an Brucia erneut vergeblich Strafstoß. Den bekamen dann aber die Gäste aus Unterfranken, als Jabiri nach einem Kontakt durch Alexander Spitzer im Strafraum zu Boden ging und selbst verwandelte (54.) – sein erster Treffer überhaupt in Buchbach.
Doch die Hausherren ließen sich nicht entmutigen und kämpften mit viel Moral um den Anschlusstreffer: Erst scheiterte der eingewechselte Manuel Mattera aus dem Gewühl an Keeper Nico Stephan (59.), in der 66. Minute verhinderte die Latte bei einem Versuch von Sammy Ammari noch Zählbares, doch in der 79. Minute hielt Daniel Ziegler den Kopf in einen Schuss von Ammari und fälschte den Ball unhaltbar für Stephan ab, der zuvor eine Flanke nicht festhalten konnte und sich so den Treffer ankreiden lassen muss. Jetzt lief Buchbach richtig heiß und schaffte tatsächlich noch den Ausgleich durch Lukas Winterling, der 30 Sekunden nach seiner Einwechselung eine von Tobi Sztaf verlängerte Schmit-Flanke über die Linie drückte (85.).
„Es war klar, dass das Spiel kein Leckerbissen werden würde. Am Ende denke ich, dass wir den Sieg mehr verdient gehabt hätten“, resümierte Buchbachs Trainer Andreas Bichlmaier, der den Hut vor seiner doch arg dezimierten Mannschaft zog: „Genau so muss man spielen, dann kommen wir da hinten auch wieder raus.“ Und auch sein Kollege Marcel Thallinger blies ins selbe Horn: „Es war klar, dass es heute von der ersten bis zur letzten Minute ein Kampfspiel werden würde. In der zweiten Halbzeit haben die Emotionen aufs Heimtor mitgenommen. Das war ganz wichtig. Da haben wir die Jungs aufgefrischt und mit den Wechseln neue Dynamik ins Spiel gebracht. Das war ein ganz entscheidender Faktor. Ich bin stolz auf die Jungs, was sie alles in die Waagschale geworfen haben.“
TSV Buchbach: Esch – Wieselsberger, Tavra, Walter, Orth (73. Ziegler) – Sztaf, Petrovic, A. Spitzer (58. Mattera), Schmit – Ammari, Brucia (84. Winterling). Trainer: Bichlmaier/Thallinger.
FC Schweinfurt: Stephan – Landeck, Zeller, Mihaljevic, Engel – Billick – Kraus (74. Spanoudakis), Böhnlein, Bazdrigiannis (60. Fery) – Moll (88. Pfarr), Jabiri (63. Schwarzholz). Trainer: Gmünder
Tore: 0:1 Moll (8.), 0:2 Jabiri (54., Foulelfmeter), 1:2 Ziegler (79.), 2:2 Winterling (85.)
Schiedsrichter: Dinger (TSV Bischofsgrün)
Zuschauer: 560
Gelb: Orth, Petrovic, Tavra, Schmit – Bazdrigiannis, Landeck, Kraus, Schwarzholz, Spanoudakis, Pfarr
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