Bild: Wacker-Neuzugang Michael John Lema durchkreuzte frühzeitig die Pläne der Rot-Weißen mit seinem Sonntagsschuss am Samstag.
Buchbach: Schlinge zieht sich weiter zu
0:2 in Burghausen nach einseitigem Derby – Petrovic: „Nach vorne zu wenig“
Auch nach dem zweiten Spiel der Frühjahrsrunde in der Fußball-Regionalliga Bayern tritt der TSV Buchbach auf der Stelle. Die Rot-Weißen unterlagen in einem einseitigen Derby am Samstag beim SV Wacker Burghausen mit 0:2. 2.347 Zuschauer in der Wacker-Arena sahen klar dominante Hausherren, für das auswärts noch punktlose Schlusslicht aus Buchbach war der Auftritt ernüchternd, vor allem von der Offensive war so gut wie nichts zu sehen.
„Ein verdienter Erfolg für Burghausen. Bei uns sah das ganz gefällig aus, aber ohne Zug nach vorne. Das war zu wenig, wir verlieren viel zu schnell die Bälle, machen zu viele Fehler. Wenn ich im Training sehe, was die Jungs können, ist das schon enttäuschend. Das scheint mir allmählich eine Kopfsache zu sein“, rätselte Buchbachs Trainer Aleksandro Petrovic, wohl wissend, dass all die Bemühungen aus der Vorbereitung Makulatur sind, wenn sein Team jetzt nicht schleunigst den Bock umstößt.
Burghausen erwischte einen Traumstart und ging bereits in der 5. Minute in Führung, als die Buchbacher eine Ecke zu kurz abwehrten und Michael John Lema aus 20 Metern genau neben den Pfosten traf – keine Chance für Gäste-Keeper Felix Junghan. Ein Treffer, der den Hausherren natürlich in die Karten spielte und für Winter-Zugang Lema, der in vielen Situationen seine Klasse aufblitzen ließ, gleich den perfekten Einstand markierte. „Das ist ein absoluter Unterschiedsspieler“, zeigte sich Petrovic von dem Österreicher beeindruckt.
Auch in der Folge waren die Gastgeber die aktivere Mannschaft, die auch deutlich mehr Torgefahr ausstrahlte. So scheiterte Thomas Winklbauer gleich zwei Mal an Junghan und auch Andrija Bosnjak fand im Buchbacher Schlussmann seinen Meister. Die Gäste taten sich in der Vorwärtsbewegung extrem schwer, die meist zaghaften Vorstöße wurden von den konsequenten Hausherren fast immer im Keim erstickt und so gab es in den ersten 45 Minuten nicht eine ernst zu nehmende Tormöglichkeit für den Kultclub.
Turbulenter ging es mitunter am Seitenrand zu: Nach einem verbalen Scharmützel kurz vor der Pause sahen sowohl Heimtrainer Robert Berg als auch Petrovic die gelbe Karte und zwei Minuten vor dem Pausentee verstolperte Bosnjak nach Zuspiel von Lema noch eine dicke Chance zum 2:0.
Auch unmittelbar nach Wiederbeginn drohte den Buchbachern die nächste Gefahr, doch der zu zögerliche Ex-Buchbacher Winklbauer wurde nach einem Solo von Lema im letzten Augenblick von Junghan gestoppt. In der 53. Minute erstarb den Wacker-Fans der Torjubel auf den Lippen, weil Philipp Walter gegen Bosnjak gerade noch auf der Linie klären konnte, der nachfolgende Treffer von Marcel Spitzer, zusammen mit seinem Bruder Alexander letzte Saison noch in Diensten der Rot-Weißen, wurde wegen klarer Abseitsstellung annulliert. Doch in der 56. Minute war es dann aber so weit: Nach einem Querschläger im Buchbacher Strafraum versenkte Kapitän Christoph Schulz die Kugel aus zwölf Metern mit dem linken Fuß zum letztlichen 2:0-Endstand. Bosnjak erzielte dann in der 76. Minute nach Flanke von Schulz noch das vermeintliche 3:0, doch auch diesem Treffer versagte das Gespann um Schiedsrichter Manuel Steigerwald die Anerkennung wegen einer Abseitsstellung.
„Ein hoch verdienter Sieg für uns nach einem intensiven Spiel, das wir so auch erwartet hatten“, befand ein zufriedener Burghauser Coach Robert Berg und führte weiter aus: „Unterm Strich hätte der Sieg angesichts der Chancen durchaus höher ausfallen können. Da haben unsere Angreifer in einigen Situationen nicht ganz glücklich ausgesehen, wobei man auch sagen muss, dass das nicht immer so einfach ist. Trotzdem war die Partie immer umkämpft, der Anschlusstreffer hätte aber nicht fallen dürfen, sonst wäre es noch mal hektisch geworden.“
SV Wacker Burghausen: Schöller – Schulz, Maljojoki, Miftaraj, M. Spitzer – Lema (81. Sigl), Bachschmid, Ade (77. A. Spitzer), Andreichyk (90. + 3 Sommerauer) – Bosnjak (90. + 1 Malinowski), Winklbauer (55. Pavlovic). Trainer: Berg.
TSV Buchbach: Junghan – Mattera (46. Noggler), Tavra (62. Gaedke), Walter, Orth – Hingerl, Heiland – Sztaf, Gashi, Steer (62. Stoßberger) – Ammari. Trainer: Petrovic.
Tore: 1:0 Lema (5.), 2:0 Schulz (56.)
Schiedsrichter: Steigerwald (SV Gräfendorf)
Zuschauer: 2347
Gelb: Andreichyk, Miftaraj, Bachschmid – Gashi, Sztaf, Walter
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