Bild: Nach dem Coup in Würzburg allen Grund zur Freude: Buchbachs Trainer und Geburtstagskind Aleksandro Petrovic.
Buchbach überrascht den Spitzenreiter
Erster Auswärtspunkt beim 1:1 in Würzburg nach deutlicher Leistungssteigerung
Es ist das ewig alte Fußball-Märchen, wenn der Tabellenletzte dem Spitzenreiter plötzlich ein Bein stellt: Mit einem 1:1 beim ungeschlagenen Primus FC Würzburger Kickers überraschte der TSV Buchbach am 25. Spieltag der Fußball-Regionalliga und sendet nach dem Sieg gegen Türkgücü München ein weiteres deutliches Lebenszeichen an die Konkurrenz.
Elf vergebliche Anläufe haben die Rot-Weißen bislang in dieser Saison in fremden Stadien genommen, um Zählbares auf der Habenseite zu verbuchen, dass es im zwölften Anlauf ausgerechnet beim Liga-Dominator mit dem ersten Punktgewinn geklappt hat, ist eben eine dieser Geschichten, die nur der Fußball schreibt.
Die Gastgeber versuchten das Schlusslicht von Beginn an einzuschnüren, doch die Mannschaft von Trainer Aleksandro Petrovic machte die Räume gut dicht. „Wir haben aufopferungsvoll die Meter gemacht, wir wussten, dass wir leiden müssen“, lobt Petrovic sein Team, das aber trotzdem immer wieder unter Druck geriet und bei zwei Möglichkeiten von Pascal Moll Glück hatte, dass der Würzburger erst knapp verzog und dann am Pfosten scheiterte. Die Elf von Trainer Marco Wildersinn versuchte der Partie schon relativ früh ihren Stempel aufzudrücken und ging dann auch in der 37. Minute in Führung, als Fabian Wessig nach einem schnell vorgetragenen Angriff ein Zuspiel von Fabrice Montcheu aus wenigen Metern über die Linie bugsierte. „Da bin ich beim Zuschauen kaum mitgekommen, so stark und schnell war das gespielt“, zollte Petrovic dem Gegner Respekt: „Im Prinzip mussten wir schon froh sein, dass wir mit nur einem Tor Rückstand in die Pause gekommen sind.“
In der Halbzeit gab der Coach seiner Mannschaft an die Hand, dass sie den knappen Rückstand noch eine Viertelstunde verteidigen sollten, um dann selbst initiativ zu werden. Petrovic stellte dann von einer Fünferkette mit einem Sechser auf eine Viererformation mit zwei Sechsern um und so kamen die Gäste immer besser ins Spiel. „Die zweite Halbzeit war dann ein ganz anderes Spiel, das war ziemlich ausgeglichen, der Gegner war viel mehr an unserer Box dran“, erkannte auch Würzburgs Trainer Marco Wildersinn und Petrovic freute sich ungemein: „Die Jungs haben gemerkt, dass wir beim Tabellenführer mithalten können. Wir haben tatsächlich richtig Fußball gespielt und den Gegner mit dem Ball vor Probleme gestellt. Für mich ist das schon auch unglaublich wichtig zu sehen, dass meine Spielidee funktionieren kann.“
Die beste Möglichkeit der Gäste hatte der frisch in die Partie gekommene Tobi Sztaf in der 63. Minute, scheiterte aber nach Zuspiel vom spielstarken Albano Gashi an Keeper Vincent Friedsam. Logischerweise ergaben sich durch die offensivere Spielweise der Gäste nun mehr Räume für den Tabellenführer, doch dank Glück und dem überragend aufgelegten Keeper Felix Junghan ließen die Rot-Weißen keinen weiteren Treffer zu, wobei bei einem Schuss von Saliou Sané auch noch einmal der Pfosten herhalten musste. Das Glück des Tüchtigen! Auf der anderen Seite war den Buchbachern dann endlich mal wieder die Glücksgöttin Fortuna hold, als der eingewechselte Ivan Franjic nach einem Freistoß vom erneut gut aufgelegten Tobi Heiland die Kugel in die eigenen Maschen versenkte (88.). Petrovic: „Der Punkt war unglaublich wichtig für den Kopf. Jetzt müssen wir kontinuierlich weiterpunkten.“ Die Mannschaft hat ihrem Coach, der am Wochenende seinen 36. Geburtstag feierte, mit ziemlicher Sicherheit das schönste Geschenk bereitet. Auch von Vereinsseite die herzlichsten Glückwünsche, Ali. Weiter so! Voller Zuversicht empfangen die Rot-Weißen nächsten Freitag um 19 Uhr die Zweitvertretung des 1.FC Nürnberg zum Heimspiel in der SMR-Arena.
Würzburger Kickers: Friedsam – Montcheu (84. Haas), Wegmann, Kurzweg – Moll (66. Franjic), Zaiser, Meisel, Wessig (75. Krauss) – Junge-Abiol (89. Sausen), Sané, Karimani (79. Hemmerich). Trainer: Wildersinn
TSV Buchbach: Junghan – Brucia (74. Bahar), Manghofer (60. Sztaf), Hingerl, Walter, Orth – Ramstetter (85. Mattera) – Heiland Gashi (90. + 3 Tavra) – Stoßberger (60. Steer), Ammari. Trainer: Petrovic
Tore: 1:0 Wessig (37.), 1:1 Franjic (88., Eigentor)
Schiedsrichter: Knauer (SpVgg Isling)
Zuschauer: 1877
Gelb: Zaiser – Manghofer, Brucia, Steer
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