Bild: Riesenjubel um Torschützen Manuel Mattera in der Mitte der Spielertraube (Nr. 13).
Buchbacher Monster-Mentalität gewinnt Punkt
1:1 gegen Schweinfurt – Eigengewächs Mattera mit Regionalliga-Premierentreffer
Was für ein starker Auftritt des TSV Buchbach, was für ein packendes Regionalligaspiel! Zum Saisonstart am Samstag erkämpften sich die Rot-Weißen ein verdientes 1:1 gegen den turmhohen Favoriten 1. FC Schweinfurt, der schon in der achten Minute durch Daniel Adlung in Führung ging. Den Ausgleich erzielte Eigengewächs Manuel Mattera nur drei Minuten nach seiner Einwechslung (63.).
Und es hätte sogar noch besser kommen können, denn in der 93. Minute verpasste Christoph Steinleitner nach genialem Pass von Mattera freistehend vor Luis Zwick die Sensation, weil er die Kugel nicht richtig traf. „Beide Mannschaften hatten den Lucky Punch auf dem Fußball, aber keine der beiden Mannschaften hat es heute verdient als Verlierer vom Platz zu gehen“, erklärte Schweinfurts Trainer Tobias Strobl und Andreas Bichlmaier pflichtete bei: „Anfangs hatte unsere junge Mannschaft die Hosen etwas voll, aber wir haben uns toll reingekämpft. Am Ende des Tages hätte das Spiel auf beide Seiten kippen können. Das Unentschieden und der Auftritt geben uns Mut und werden uns für die nächsten Aufgaben beflügeln.“
Die Schnüdel ging trotz des verpassten Drittliga-Aufstiegs mit breiter Brust und nahezu in Bestbesetzung ins Spiel, da waren die Gastgeber teilweise schwer am Rudern, um sich nicht zu sehr hinten reindrängen zu lassen. Aber schon nach wenigen Minuten der Rückschlag: Schweinfurt kombinierte sich über die rechte Seite sehenswert durch und nach einem missglückten Abwehrversuch fiel der Ball dem Ex-Löwen Adlung vor die Füße, der die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie drückte.
Kurz durchschütteln und dann den Kampf und das Spiel der Profis aus Schweinfurt annehmen: Das gelang den Buchbachern, die auf die verletzten Stammspieler Thomas Leberfinger und Lukas Winterling ebenso verzichten mussten wie auf den gesperrten Angreifer Tobi Sztaf, ab Mitte der ersten Halbzeit immer besser und schon vor dem Pausenpfiff hätten sich die Gastgeber bei Großchancen durch Moritz Sassmann (28.) und Debütant Daniel Muteba (35.) belohnen können – den Schuss von Sassmann nach Solo von Thomas Winklbauer wehrten die Schweinfurter zur Ecke ab, Muteba traf den halbhohen Ball von Wirbelwind Joe Wieselsberger nicht voll. „Gegen den Ball hatten wir von Anfang an Probleme, das war in der Vergangenheit oft anders“, lobte Strobl das Buchbacher Spiel und gestand nach Abpfiff Rekordspieler Aleks Petrovic: „Ich wünschte meine Mannschaft hätte eure Mentalität.“
Beim Schlusskreis zeigte sich der Kapitän dann auch mächtig stolz: „Das war das schönste Kompliment, seit ich hier in Buchbach bin. Wir können wirklich stolz auf uns sein.“ Allen Grund stolz zu sein hat vor allem Youngster Mattera (20), der sich aus den Niederungen der Jugend-Kreisklasse bis in die Regionalliga hochgearbeitet hat: Nach Freistoß von Wieselsberger erwischte Mattera den Kopfball, Zwick wehrte ab und der Joker bugsierte den Ball bei seinem zweiten Regionalliga-Einsatz unter dem Jubel der Fans und der Mannschaftskollegen ins Netz.
Vor allem der eingewechselte Meris Skenderovic war es, der die Buchbacher in der Folge einige Male zittern ließ, am Ende brachte die ersatzgeschwächte Mannschaft um Abwehrturm Marcel Spitzer das Remis in einer begeisternden Partie aber relativ sicher ins Ziel. Petrovic: „Jetzt fahren wir nächste Woche nach Aschaffenburg und holen uns dort erstmals drei Punkte.“
TSV Buchbach: Maus – Bahar, Rosenzweig, M. Spitzer, Orth – Brucia (78. A. Spitzer), Petrovic, Muteba (78. Steinleitner), Wieselsberger – Sassmann (58. Mattera), Winklbauer (87. Sehorz). Trainer: Bichlmaier/Thallinger.
1.FC Schweinfurt 05: Zwick – Haas, Billick, Rinderknecht, Grözinger – Böhnlein (46. Schuster) – Fery (72. Pieper), Adlung – Cekic (82. Zietsch) – Jabiri, Suljic (58. Skenderovic). Trainer: Strobl.
Tore: 0:1 Adlung (8.), 1:1 Mattera (63.)
Schiedsrichter: Pflaum (SV Dörfleins)
Zuschauer: 703
Gelb: Petrovic, Muteba, Wieselsberger – Haas, Schuster
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