Bild: Buchbachs Keeper Daniel Brinkmann pariert in dieser Szene einen Handelfmeter von Denis Pfaffenrot.
Ernüchternd: Desolate Buchbacher Vorstellung
1:4-Pleite gegen Greuther Fürth II – Petrovic: In allen Bereichen ungenügend
Keine Diskussion: Liga-Dino TSV Buchbach steckt schon nach vier Spieltagen in der Regionalliga Bayern wieder mitten im Abstiegskampf. Bei der 1:4-Pleite gegen die SpVgg Greuther Fürth II am Freitag offenbarte die Mannschaft von Trainer Aleksandro Petrovic unerklärliche Defizite in allen Segmenten, wirkte phasenweise völlig überfordert und konnte dem Gegner so gut wie nichts entgegensetzen – die Alarmglocken schrillen schon wieder ultralaut.
Dass Buchbach in der Offensive keinem Gegner furchtbare Furcht einflößt, ist hinlänglich bekannt, dass aber die erfahrene Defensive so eine traurige Figur abgibt, ist erschreckend: Zu weit weg vom Gegner, die Abstände zu groß, die Abstimmung katastrophal – vor allem in der ersten Halbzeit ein echtes Trauerspiel gegen entschlossene Fürther, die immer einen Schritt schneller waren, oft das freie Feld vor sich hatten und es auch nutzen.
Schon in der 6. Minute schlugen die Gäste in der SMR-Arena zum ersten Mal zu: Den Flugball nach Flanke von Routinier Edgar Prib verwandelte der 22-jährige Neuzugang Daniel Kasper, der vor der Saison aus Worms gekommen ist, perfekt mit dem Kopf. Bereits in der 26. Minute gingen die Kasper-Festspiele in Buchbach weiter, als der Angreifer nach einer Hereingabe von Denis Pfaffenrot perfekt einlief und Marcel Brinkmann zum zweiten Mal überwand. Der etatmäßige Ersatzkeeper der Rot-Weißen durfte übrigens deswegen in den Kasten, weil Stammtorwart Ludwig Zech bei der Anreise mit einer Reifenpanne zu kämpfen hatte. Durchaus strittig war dann aber die Szene in der 41. Minute, als Benedikt Orth einen viel zu kurzen Rückpass auf Brinkmann spielte und der Keeper gegen Pfaffenrot Kopf und Kragen riskieren musste: Der Fürther hob ohne wirkliche Berührung gekonnt ab und Schiedsrichter Jürgen Steckermeier entschied auf Strafstoß, den Kasper mit seinem dritten Treffer verwandelte. Umgekehrt hatten die Buchbacher Pech, als Samed Bahar in der 45. Minute das vermeintlich 1:3 erzielte – hier entschied Steckermeier auf Handspiel und ließ den Treffer nicht gelten.
„Wenn Buchbach früher den Anschlusstreffer erzielt hätte, wäre es vielleicht noch einmal gefährlich geworden. So aber haben wir nach einem sehr guten Spiel einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg eingefahren“, befand ein zufriedener Gäste-Trainer Leo Haas, der ja zuletzt noch mit dem Auftreten seiner Mannschaft gehadert hatte. Nur vier Minuten nach Wiederbeginn durfte der ehemalige Wacker-Trainer erneut jubeln, als Daniel Adlung Kevin Hingerl den Ball abluchste und Kasper, der jetzt schon sieben Saisontreffer auf dem Konto hat, zum vierten Mal zur Stelle war. Noch schlimmer wäre es für die Buchbacher fast in der 52. Minute gekommen: Steckermeier verhängte nach einem Handspiel von Kevin Hingerl den nächsten Strafstoß, den aber Brinkmann gegen Pfaffenrot stark parierte.
Fürth nun satt, Buchbach bedient, aber immerhin glückte Joker Daniel Gaedke nach einem Ausflug von Kleeblatt-Keeper Moritz Schulze wenigstens noch der Ehrentreffer (71.). „Das war schon ernüchternd“, rätselt Buchbachs Sportlicher Leiter Andreas Bichlmaier und Trainer Aleksandro Petrovic rang ebenfalls nach Worten: „In allen Bereichen ungenügend. Vor allem für die erste Halbzeit muss ich mich bei den Zuschauern entschuldigen. Wir sind mitten im Abstiegskampf, wer etwas anderes erwartet hat, wird jetzt mit der Realität konfrontiert. Wir können nur schauen, dass wir es nächste Woche in Illertissen besser machen.“ Dazu bedarf es aber einer gewaltigen Leistungssteigerung.
TSV Buchbach: Brinkmann – Bahar, K. Hingerl, Walter, Orth – Stoßberger (86. Hirtlreiter), Mattera (46. Ramstetter), S. Hingerl, Heiland (46. Sztaf) – Gashi, Ammari (62. Gaedke). Trainer Petrovic
SpVgg Greuther Fürth II: Schulze – Meister (80. Wuttke), Adele, Kastull, Calhanoglu – Pfaffenrot (57. Fries), Näpflein, Prib, Aydin (70. Grimbs) – Adlung (88. Fazlija), Kasper. (85. Aigboje). Trainer: Haas
Tore: 0:1 Kasper (6.), 0:2 Kasper (26.), 0:3 Kasper (41., Foulelfmeter), 0:4 Kasper (49.), 1:4 Gaedke (71.)
Schiedsrichter: Steckermeier (SV Kläham)
Zuschauer: 653
Gelb: Heiland, Brinkmann, Petrovic, Gashi, Orth, Walter – Näpflein, Calhanoglu, Adlung
Besonderheit: Fürths Pfaffenrot scheitert mit Handelfmeter an Torwart Brinkmann (52.).
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