Statement von Georg Hanslmaier gegenüber der Online-Ausgabe von beinschuss.de, im Namen der Regionalligavereine TSV Buchbach, SV Wacker Burghausen und TSV 1860 Rosenheim, Quelle: https://www.rosenheim24.de/sport/beinschuss/
Wie steht ihr zu der Entscheidung, dass die Saison zu Ende gebracht wird? Stand heute wurden seitens des Verbandes noch keine Entscheidung getroffen. Die Regionalligisten diskutieren mit der Verbandsspitze aktuell sehr intensiv alle möglichen Szenarien. Eine Weiterführung der Saison zu einem späteren Zeitpunkt ist ein realistisches Szenario, das allen Beteiligten maximale zeitliche Flexibilität bescheren und rechtlich auf sauberen Füßen stehen würde. Dafür wurde vom DFB die Spielordnung geändert. Diese Änderungen werden dann auch in den BFV-Statuten umgesetzt. Damit wurden weitere Optionen geschaffen.
Wäre ein Abbruch der Saison für euch auch eine Lösung? Für uns wäre das auch ein überlegenswerter und gangbarer Weg, doch für diese Annahme ist es aktuell deutlich zu früh, weil es in vielerlei Hinsicht rechtliche Fragen aufwirft. Es braucht hierfür definitiv staatliche Regelungen, die wird es hoffentlich nach Ostern geben wird. Wir können uns dann über diese Regelungen und Anordnungen auch gar nicht hinwegsetzen. Spekulationen helfen aber im Moment nicht weiter. Es ergeben sich teilweise rechtlich schwerwiegende Fragen. Bei welchem Stand wird die Tabelle gewertet? Wie werden der Auf- und der Abstieg geregelt? Was passiert bei einer Annullierung? Jede Antwort wäre gerichtlich anfechtbar. Bei einer Abbruch-Variante gibt es große rechtliche Hürden bezüglich Regress- und Schadenersatzansprüchen. Diese Lösung des vorzeitigen Abbruchs wurde in England gewählt, dort beginnt gerade eine Klagewelle ins Rollen zu kommen. Das kann keiner wollen, auch wir Regionalligisten nicht. Stand jetzt sollten wir abwarten, bis die Staatsregierung das weitere Vorgehen klar regelt, das gilt beispielsweise auch für die Öffnung von Schulen, das Öffnen von Geschäften oder aber auch Versammlungsbegrenzungen hinsichtlich etwaiger zahlenmäßiger Personenbeschränkungen. Das sind alles Fragen, die heute keiner beantworten kann.
Wären für euch Geisterspiele denkbar? Definitiv Nein. Hier herrscht Einigkeit unter allen Vereinen der Regionalliga. Für die meisten Vereine sind die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern und dem Catering überlebenswichtig. Hier zeigen sich auch die Zweitvertretungen der Proficlubs ausdrücklich solidarisch mit der Liga.
Wie beurteilt ihr das Krisenmanagement des BFV? Der Austausch ist sehr transparent und sehr offen. Wir werden hier mit auf die Reise genommen. Wir diskutieren mit und suchen Lösungen für alle möglichen Szenarien. Die Verantwortlichen der Regionalliga-Vereine tauschen sich regelmäßig per Videokonferenz mit der Verbandsspitze rund um Präsident Rainer Koch aus. Wir diskutieren sehr respektvoll, offen und konstruktiv. Dieser Weg ist der absolut richtige, weil niemand je eine solche Situation zu lösen hatte. Die Meinung der Regionalligisten spielt für den Verband eine wichtige Rolle. Die finale Entscheidung liegt allerdings beim Verband, der aber auch klar gesagt hat, dass es dazu eine möglichst breite Mehrheit aller Vereine in ganz Bayern braucht.